35-28-Pflichtsieg beim Schlusslicht Bürgel keine Offenbarung
Den dritten Erfolg im vierten Auswärtsspiel erspielte sich die 1.Herrenmannschaft der Rot-Weißen am Wochenende bei der TSG Bürgel.
Viel hatte man sich nach der ersten Saisonniederlage am vergangenen Wochenende beim Tabellenführer HSG Nieder-Roden vorgenommen und wollte Wiedergutmachung betreiben.
Während es zu Beginn der Partie bis zur Mitte der ersten Halbzeit auch so aussah, als hätten sich die Babenhäuser Jungs diesen Vorsatz zu Herzen genommen, relativierte sich das Bild auf dem Spielfeld bald.
Der schnellen 4-1-Führung folgte über das 8-4 bis zum 15-8 eine engagierte und couragierte Leistung, welcher aber nach ca. 20 Minuten der fast schon regelmäßige und traditionelle kollektive Black-Out folgte. Über das 16-11 war der Gastgeber beim 18-15 zum Seitenwechsel wieder im Spiel.
Auch die Halbzeitpause nutzte die Mannschaft nicht, um sich wieder auf ihre Stärken zu besinnen und nun wieder konsequent zu arbeiten. Obgleich man die ersten beiden Treffer der zweiten Hälfte erzielte und auf 20-15 vorlegte, kam der Gastgeber nun mit vier Treffern in Folge beim 19-20 gefährlich nah ran und das Spiel drohte gegen die konsternierten Löwen zu kippen.
Erst jetzt besann man sich zumindest auf ein Mindestmaß und korrigierte den Spielstand über das 23-19 und 25-20 auf die ursprüngliche 7-Tore-Führung beim 28-21.
Allerdings gelang es auch nun nicht, den Sack endgültig zu zumachen. Immer wieder ließ man leichte Tore des Gegners durch inkonsequentes 1-gegen-1-Verhalten in der Deckung zu und im Angriff hat man die Kunst des Auslassens klarster Chancen mittlerweile zur Königsdisziplin erhoben. Neben einer Vielzahl an technischen Fehlern, waren es – wie schon in den vorangegangenen Spielen – nicht etwa unvorbereitet abgeschlossene Angriffe, sondern klarste Chancen im Gegenstoß, beim 7m-Strafwurf und freie Durchbrüche in den 6m-Raum, welche nicht zu Toren umgemünzt werden konnten.
So entwickelte sich die Partie bis zum Ende zum umkämpften Spiel, bei dem der Gastgeber bis fünf Minuten vor Spielende noch nicht endgültig geschlagen war und immer wieder unermüdlich anrannte. Obgleich der Abstand nun nicht mehr enger als vier Tore betrug, konnte man erst mit beim 34-27 und schließlich dem Endstand von 35-28 dem 7-Tore-Vorsprung wieder herstellen und einen unter dem Strich sicherlich verdienten Sieg sicherstellen.
Während zahlreiche Spieler in Reihen der Löwen durch phasenweise gelungene und starke Aktionen auffielen, welche sich immer wieder mit leichtfertigen und unnötigen Fehlern abwechselten, konnte erneut lediglich Michael Kettler im Tor mit einer konstant starken Leistung aufwarten und darf mit dem Wochenendverlauf zufrieden sein.
Gäbe es in unserer Sportart Partien, an deren Ende beide Mannschaften mit Minuspunkten bedacht werden, wäre das Bild der Akteure beider Seiten nach dem Abpfiff sicherlich ein Treffendes gewesen.
Während dem Gastgeber die Niedergeschlagenheit nach der 7.Niederlage im 7.Spiel anzusehen war, konnte man in den Gesichtern aller Rot-Weißen die Unzufriedenheit über die gezeigte Leistung ablesen. Man hatte sich mehr vorgenommen für die Partie und war schließlich doch wieder über alte Schwächen und Unzulänglichkeiten gestolpert.
Die Bedeutung und Auswirkungen des Spiels sind schwer einzuschätzen. Während man mit beachtlichen 10-2 Punkten den 2.Tabellenplatz belegt, ist der Knoten auch nach dem sechsten Spiel in Folge nicht geplatzt und die Mannschaft sucht nach einer Konstanz.
Möglicherweise kommt der nächste Gegner nun gerade recht in dieser Situation, wenn man am kommenden Sonntag den als „Meisterschaftsfavoriten Nr.1“ gestarteten TSV Modau empfängt. Die Mannschaft um Spielertrainer Andreas Wolf ist mit 8-6 Punkten schwach in die Runde gestartet, verfügt aber nominell über den namhaftesten und stärksten Kader der Liga. Zudem dürfte noch jedem präsent sein, dass es der Gast war, der im letzten Jahr mit dem beeindruckenden Auswärtserfolg in Babenhausen jäh alle Meisterschaftsträume der Löwen beendete.
Während man am Wochenende eine gute Gelegenheit zur Wende ausließ, ist jedem im Team klar, dass man am Sonntag anders auftreten muss, will man zumindest die zu Hause die „weiße Weste“ wahren und den Anschluss an den Spitzenreiter Nieder-Roden nicht verlieren.
Es spielten:
J.Sahm und M.Kettler im Tor, S.Hollnack (12/4), D.Stumpp (6), P.Kütemeier (4), J.Pullmann (4), J.Stoffel (3), S.Herrmann (3), S.Siebenschuh (2), Ch.Seipel (1), T.Gotta, C.Adanir und T.Kniese
Spielfilm: 1-0, 1-1, 4-1, 11-8, 15-8, 16-9, 16-11, 18-13, 18-15 / 20-15, 20-19, 23-19, 25-20, 28-21, 29-25, 31-27, 35-27, 35-28
2min/7m > Babenhausen 9/7-5 / Bürgel 8/6-4
Zuschauer: ca. 200
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